Bei der Vojta-Therapie übt der Therapeut beim Patienten, einen gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen aus, während der Patient sich in Bauch-, Rücken- oder Seitenlage befindet. Solche Reize führen bei Menschen jeden Alters automatisch und ohne eigenes Zutun, also ohne aktive willentliche Mitarbeit des Patienten, zu bestimmten Bewegungs-komplexen.
Professor Vojta, Neurologe und Kinderneurologe, stellte fest, dass sich durch bestimmte Reize in klar definierten Auslösungszonen und Ausgangslagen die Steuerungsfähigkeit des Gehirns für Bewegung und Haltung beeinflussen ließ.
Vorallem bei Säuglingen sollte die Therapie so früh wie möglich starten. Gerade bei Säuglingen ist das zentrale Nervensystem noch sehr formbar. Die Nervenbahnen im Gehirn sind oft nur blockiert, stehen aber grundsätzlich zur Verfügung. Die Vojta Therapie kann den gesamten Reifungsprozess günstig beeinflussen und fördern. Kinder lernen die neuen Bewegungen einzusetzen, während sie sich frei bewegen und ihre Umwelt entdecken.
Die Vojta-Therapie darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Bei der von ihm entwickelten Therapie werden „normale“ Bewegungsabläufe wie Greifen, Aufrichten und Laufen nicht primär gelernt und trainiert, vielmehr regt die Vojta-Therapie das Gehirn an, „angelegte und von Geburt an vorhandene Bewegungsmuster“ zu aktivieren. Darauf aufbauend entwickelte Prof. Vojta eine ganzheitliche Behandlung für Säuglinge, Kinder und Erwachsene.
Im Kinder- und Erwachsenalter findet die Vojta-Therapie beispielsweise Anwendung bei Haltungs- und Bewegungsstörungen (z.B. Skoliose), bei Fehlentwicklungen der Hüfte oder des Fußes, cerebralen und peripheren Lähmungen (Tumor, Hirnblutung, Schlaganfall, Querschnittlähmung), verschiedenen Muskelerkrankungen oder bei Problemen der Atmungs- Schluck- und Kaufunktion.